ROCHUS AUST
PRE PANDEMICS

PANDEMIETAUGLICHKEIT VON VERKEHRSMITTELN (2)


HEIßLUFTBALLON
FAHRRAD
BUS
METRO
FLUGZEUG/FLUGHAFEN
TRETBOOT
KANU
PONTON


Der Heißluftballon
Als Musik erzeugendes Objekt ist der Heißluftballon ein Paradoxon: die extrem eingeschränkten Parameter Klangerzeugung, Rhythmusgestaltung und Melodiefolge verhalten sich umgekehrt proportional zur Klangqualität und Visualisierung. Und damit ist eine Aufführung auf ihre Länge bezogen fast immer unendlich interessant.
Der schon ohne Pandemie erforderliche Sicherheitsabstand vom Publikum zum Heißluftballon ist wegen der Lautstärke der Feuerungseinrichtung selten ein akustisches Problem.
Der Heißluftballon darf im öffentlichen Raum nicht als Fesselballon (am Seil gehalten) eingesetzt werden. Letztere Variante ermöglicht aber eine völlig ansteckungsfreie Höhenregulierung für Schauspieler, Sprecher oder Sänger.
Sollte die Höhenregulierung im Vordergrund einer Aufführung stehen, ist der Gasballon vorzuziehen.
Bei der Nutzung des Heißluftballons zur Erwirkung eines entschwebenden Klanges, sei darauf hingewiesen, das diese Art der Klangvermittlung zwar von außerordentlicher Schönheit sein kann, dabei aber recht schnell vonstatten geht und bei intensiveren Proben auch die vorhandenen Budgets schnell entschweben lässt.
Für das timing einer Aufführung mit fliegenden Heißluftballonen muss berücksichtigt werden, das der Ballon vor Sonnenuntergang wieder gelandet sein muss.

2007: http://rochusaust.de/2007_ultima_fermata.html
2008: http://rochusaust.de/2008_heissluftballett.html


Das Fahrrad
Das Fahrrad ist grundsätzlich pandemiekompatibel. Sämtliche Abstände zu Publikum oder Mitspielern sind schnell modifizierbar und damit ad hoc einhaltbar. Für Instrumente mit zweihändiger Bedienung und/oder größerer Dimension, empfehlen sich feste Lenkrataufbauten und ausreichend Probenzeit. Um das Fahrrad dem clownesken Zirkusmodus zu entreißen, sind ein ausgeprägtes Gestaltungs- und Design-Verständnis unabdingbar.
Das Fahrrad kann selbst als reines Klangobjekt oder als mobile Einheit eingesetzt werden (selbstverständlich auch in Kombination). Die mobile Klangeinheit hat enormes Potential in der Klangbewegung um das Publikum, auf das Publikum zu und von ihm weg. Der Dopplereffekt ist dabei nur eine Möglichkeit von X. Das Fahrrad ist durch seine nahezu geräuschfreie Eigenbewegung besser für musikalische Aufführungen geeignet als das Moped oder das Motorrad. Letztere sind natürlich im Spezialfall wiederum besser geeignet als das Fahrrad (z. B. bei großskalierten Naturraumaufführungen oder Straßenperformances)
Ein Besonderheit des Fahrrades ist die Klanglichkeit der Radnabe und der Mehrgangschaltung. Hier empfiehlt sich eine ausgeklügelte Mikrophonierung, die immer auch den Parcours (und damit ggf. Funklöcher einbezieht).
Visuelle Elemente wie Licht oder Videoprojektion oder Videokameras mit entsprechender Funkübertragung vom Fahrrad aus, machen es zu einem nach oben offenen Gestaltungsraum. Auch einfachere Licht-Deko kann ihre Rhythmisierung sehr reizvoll wirken.
Auf die klassische Fahrradhupe sollte grundsätzlich im E-Musikbereich und bei klassischen Tragödien verzichtet werden.

2006: http://rochusaust.de/2006_red_blue_fahrrad.html
2009: http://rochusaust.de/2009_food_18_32.html
2020: http://rochusaust.de/ggf.html




Bus/Metro/Flughafen
Busse, Metros, Fluglinien und Flugzeuge empfiehlt es sich pandemisch zu meiden. Hier hilft nur die Erfindung offener Formen:
eine Buslinie, die aus ordentlich aufgereihten Stühlen bestehend, eine virtuelle Fahrt mit echten Fahrern, Kontrolleuren und Fahrgästen durch die politischen Wunschgebiete absolviert (Ramallah, Jerusalem, Jenin), sich aber nicht vom Fleck bewegt;
eine Metro, die sich schrittweise durch eine Stadt bewegt, die immer eine Metro wünschte und nie eine bekam, und die überall dort hält, wo jemand ein- oder aussteigen möchte;
ein winziger Ort, dessen Straßennetz dem Metronetz eine weitentfernten Millionenstadt entspricht und die entdeckt werden will;
ein Fluglinie als gemeinschaftbildende Maßnahme einer künstlichen Stadt aus 15 Ortsteilen;
ein unterirdischer, nicht begehbarer Flughafen, der den nicht existenzen Bahnhof der Stadt nichtmal nicht ersetzen kann, aber immerhin die Hoffnung;

2005: http://rochusaust.de/subport.html
2012: http://rochusaust.de/empteam_donezk1.html
2013: http://rochusaust.de/ectom_palestine_d.html
2015: http://rochusaust.de/eib_montreal_de.html


Tretboot, Kanu, Ponton
Solange Aufführungen auf offenen Wasserflächen stattfinden, halten die Wasserfahrzeuge in der Regel Abstände vom Publikum und Spielern (auch untereinander) intuitiv ein. Das trifft selbst dann zu, wenn das Publikum schwimmt.
Auf den Schwimmfahrzeugen selbst ist dann so gut wie alles künstlerisch machbar, mit Ausnahme von größeren Schreittanzchoreographien. Deshalb lohnt es sich, nach der Grundsatzentscheidung für ein Wasserfahrzeuge, dies auf individuelle Klangerzeugung insich oder mit den Antriebsmitteln zu untersuchen. Das ist bei Tretbooten beispielsweise sehr plastisch erfahrbar, während man beim Kanu schon mal in die Trickkiste rudernder Instrumente (als Ruder) greifen muss. Hier eignen sich Blechblasinstrumente besonders gut, da sie stabil sind, keinerlei Schaden im Wasser nehmen und durch das Hineinblasen klingende Blasen erzeugen.

2006: http://rochusaust.de/2006_fairy_sail.html
2009: http://rochusaust.de/2009_boote.html
2011: http://rochusaust.de/nextstop_rheda2.html
2013: http://rochusaust.de/ectom_koeln_d.html
2016: http://rochusaust.de/gs_birka_d.html
2017: http://rochusaust.de/swimming_suitcase_d.html
2021 LTK4 centre court festival



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